„Unter Retention versteht man die ausgleichende Wirkung von Stauräumen auf den Abfluss in Fließgewässern.“
Aus Wikipedia

Im Rahmen des Konzepts wurden bis zum Ende 2008 umfangreiche Altdeichsanierungen und Errichtung von Schutzmauern zwischen Langel und Worringen vorgenommen. Das Ziel den Kölner Norden bis zur Marke 11,90 Meter KP zu schützen wurde damit erreicht. Nun meldete sich im Juli 2011 die Stadtentwesserungsbetriebe Köln AöR (StEB) mit einem konkreten Plan zur Realisierung eines weiteren Vorhaben – der Einrichtung des großen Retentionsraum Worringen, das bereits 2006 vom Kölner Stadtrat beschlossen worden ist.


Hr. Schaaf (StEB), Frau Wittsack-Jung (Bezirksbürgermeisterin Chorweiler), Hr. Dick (Bürgerverein Worringen)
StEB-Vorstand Otto Schaaf.

Aktuelle Entwicklung

Die Informationsveranstaltung am 18. Juli im Vereinshaus Worringen hat auf großes Interesse der Bewohner von Worringen und der umliegenden Dörfer Roggendorf/Thenhoven und Fühlingen gestoßen. Die Anzahl der Teilnehmer lag bei über 500 Personen. Neben Vertretern der StEB waren auch Bezirksbürgermeisterin Frau Wittsack-Junge, einige Stadtpolitiker und die Presse anwesend. Mitarbeiter der StEB haben anhand von Plänen das Ausmaß bzw. Umfang der Umbaumaßnahme für den zukünftigen Polder (Retentionsraums – Überschwemmungsgebiets) erläutert. Das Volumen des Polders (Überschwemmungsgebiets) Worringen  beträgt ca. 29,2 Mio. m3. Der bereits realisierte Retentionsraum im Kölner Süden in Langen/Lülsdorf fasst ca. 4,5 Mio. m3 Wasser. Die Finanzierung des Bauvorhabens in Höhe von 55 Mio. Euro geht zu Lasten des Landes NRW.

Fakten zum Retentionsraum Köln-Worringen:

  • Der Schutz vor Hochwasser ist bis zum Kölner Pegel 11,90 m (statistische Wahrscheinlichkeit – einmal in 200 Jahren) gewährleistet
  • Die Entscheidung für die Flutung des Retentionsraumes wird durch die Kriesenstäbe des Landes NRW und der Stadt Köln getroffen und  darf nicht unter 11,70 m KP erfolgen
  • Das Volumen des Retentionsraumes – ca. 29,2 Mio. m3 (entspricht dem ca. fünffachen Violumen aller Fühlingen Seen und der Regattabahn zusammen). Der zweite im Kölner Gebiet Retentionsraum in Langel/Lülsdorf weist ein Volumen von lediglich 4,5 Mio. m3 aus.

Parallel zur Baudurchführung wird ein s.g. Betriebsplan erarbeitet, in dem man die genaue Funktion und Unterhaltung, sowie den Einsatz des Raumes bei Hochwasser festschreibt. Die Entscheidung zur Flutung des Raumes sollte durch die Kriesenstäbe des Landes NRW und der Stadt Köln getroffen werden. Vor Beginn der Flutung wird so genannte Flutungsbereitschaft ausgerufen. Die Öffentlichkeit wird über die bevorstehende Flutung (im optimalen Fall 48 Stunden vor dem Ereignis) informiert, die Zufahrtstraßen in den Polder für U nbefugte gesperrt und der erforderliche Personal- und Materialeinsatz veranlasst.

Informationsveranstaltung
Im Vereinshaus Worringen war kaum noch
ein Platz frei.

 Die Spezialisten der StEB rechnen damit, dass bei einem Einsatz des Polders eine Scheitelabsenkung für Worringen bis zu 17 cm, und für die Kölner Altstadt bis zu 4 cm erzielt werden kann.

Während der Veranstaltung wurden viele Fragen aus dem Publikum gestellt. Die meisten Sorgen machten sich die Anwohner um den Grundwasserpegel, der bei Flutung des Retentionsraums zwangsläufig steigen wird und somit zur Überflutung von Kellerräumen vieler Häuser führen kann. Ferner sorgten sich die Anwohner um die Trinkwasserqualität, die während der Flutungszeit (bis zu zwei Monate) sich verschlechtern kann. Das Problem des stark ansteigenden Grundwasserpegels wird im Fall der Flutung auch für Blumenberg akut, denn die Grenze des Retentionsraums verläuft auch am Blumenbergsweg.

 

Alexander Litzenberger, 26.07.2011
Foto: JP

Was erwarten Sie vom Projekt Retentionsraum Worringen? Diskutieren Sie das Thema in unserem Forum:

http://www.koeln-blumenberg.de/forum/forum/allgemeine-themen/das-wasser-kommt


Bei Fragen zum Retentionsraum Köln-Worringen wenden Sie sich bitte an die StEB:

Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR
Stichwort Retentionsraum

Ostmerheimer Straße 555

51109 Köln

Telefon Kundenberatung: 0221 22126868

Telefax Kundenberatung: 0221 22123646

oder per E-Mail retentionsraum@steb-koeln.de

Weiterführende Informationen:

  • Website der StEB: Retentionsraum Worringen.
  • Auf der Seite http://www.hw-karten.de/koeln können Sie selber prüfen, ab welchem Hochwasserstand (den Pegel können Sie selber einstellen) ihr Haus bzw. Grundstück betroffen ist. Einfach auf der rechten Seite Ihre Straße und die Hausnummer eingeben.

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