Ihrem Ruf sind mehrere Redaktionen gefolgt, darunter Kölner Stadtanzeiger, Kölnische Rundschau, Kölner Wochenspiegel und einige anderen. Auch Vertreter der IG Blumenberg waren dabei und haben sich immer wieder zu Wort gemeldet. Bezirksbürgermeisterin Frau Wittsack-Junge und andere anwesenden Lokalpolitiker haben mehrere Argumente gegen das Projekt aufgezählt:

  • Der Antrag ist nicht der Realität entsprechend. Ganz besonders die vorliegende unterdimensionierte Infrastruktur – unzuverlässige S-Bahn, Autobahnanbindung durch Roggendorf/Thenhoven 30-er Zone, bereits jetzt überbelastete Mercatorstr. aufgrund der Sperrung der B9 durch Fühlingen für den Lastverkehr. Letzteres konnte man während des Ortstermins direkt feststellen…
  • Soziale Probleme sind in Blumenberg selbst noch nicht gelöst und verstärken sich vermutlich durch den Neubau eines „gespiegelten“ Stadtteil daneben. Insbesondere auf die nicht ausreichende Jugendbetreuung wurde hierbei hingewiesen.
  • Ziel soll nicht sein die Gentrifizierung der innenstadtnahen Bezirke und eine quasi Zwangsbesiedelung der Randbezirke der Stadt.
  • Es gibt bereits hier Wohnungen, die leerstehen. Selbst das Angebot an Studenten vor einiger Zeit in Chorweiler günstig zu wohnen, wurde zu 0% angenommen (!). Offensichtlich war das trotz der dort vorhandenen Infrastruktur nicht attraktiv genug.
  • Es wurde schon ein Bebauungsplan im Neubaugebiet von Worringen eingerichtet, der mehrstöckige Wohneinheiten vorsah. Was wurde davon dort umgesetzt? Ausschließlich Einfamilienhäuser, deren günstigste Variante 280.000 EUR kosten! Damit ließ sich von den Investoren offensichtlich mehr Gewinn erwirtschaften.
  • Eine Integration von Neubaugebieten (Arrondierung) in bestehende Stadtteile erscheint sinnvoller und ist hier bereits in einigen Stadtteilen im Aufbau. Dadurch wird auch eine gewachsene Veedelskultur genutzt und erweitert. In Blumenberg ist diese immer noch im Aufbau wie z.B. durch Bemühungen der IG-Blumenberg.
  • Die weiterführenden Schulen sind bereits jetzt am Limit und könnten eine weitere Bevölkerung von 5000 Personen gar nicht versorgen. Bereits zum kommenden Schuljahr hat die Gesamtschule über 100 Schüler aus Platzmangel abweisen müssen, fast die Hälfte der Anzahl der 5. Jahrgangsstufe.
  • Der Zugang vom geplanten Vorort Kreuzfeld zur S-Bahn Station wird erst eingerichtet bei mindestens 2000 Einwohnern, ein barrierefreier Zugang müsste komplett neu gebaut werden und dafür wäre vermutlich eine noch höhere Bevölkerungsanzahl notwendig (!). Bis dahin müssten die Fahrgäste entweder den unbeleuchteten und unbetreuten Fussweg nutzen (nach Überquerung der Straße) oder einen Umweg über die Kreisverkehrsinsel Blumenberg-Nord gehen.
  • Der Retentionsraum grenzt direkt an, – was bei Flutung im Tiefland von Kreuzfeld zu Grundwasseranstiegen führen wird.
  • Sämtliche damaligen Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsuntersuchung müssen im Detail überprüft werden, da in der Zwischenzeit viele neue Sachkenntnisse hinzugekommen sind, z.B. die Frischluftzufuhr für die Innenstadt durch entstehende sogenannte Kaltluftseen oder die Auswirkungen auf das Wasserschutzgebiet.

Von Seiten der IG Blumenberg (Stefan Yeh) wurde auch die Presse angeregt, einmal zu überprüfen, wer tatsächlich hinter diesem Antrag steht, da Indizien vorliegen, dass hier massive wirtschaftliche Interessen eines Großinvestors vorliegen.

Es geht um dieses Stück Natur hinter Blumenberg
Kreuzfeld Kreuzfeld Kreuzfeld, Zugang zur S-Bahn-Station

Stefan Yeh unter Mitwirkung von Vera van Beveren und Alexander Litzenberger
Foto: Stefan Yeh, Alexander Litzenberger

17.07.2013